Natur auf Zeit – Dynamische Lebensräume an Verkehrsträgern

„Natur auf Zeit“ verfolgt das Ziel, die Entwicklung wertvoller Lebensräume auf ausgewählten, derzeit nicht genutzten Flächen zu ermöglichen. Dabei handelt es sich unter anderem um Flächen, die zukünftig eventuell für Verkehrszwecke vorgesehen sind.

Für eine festgelegte Zeitspanne ist es möglich, dort natürliche Prozesse zuzulassen. So wird zum Beispiel durch die ausbleibende Nutzung oder auch durch das Aussetzen von Pflegemaßnahmen eine ungelenkte Sukzession ermöglicht.

Die Idee ist, dass sich dadurch naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume entwickeln. Profitieren können dadurch beispielsweise die Arten früher Sukzessionsstadien.

Angedacht ist hierbei eine Zeitspanne von mindestens einem und maximal 10 Jahren.

Die Aufgabe des Forschungsprojektes „Natur auf Zeit“ liegt darin, geeignete Flächentypen an Verkehrsträgern zu identifizieren. Hierbei werden Flächen an den Verkehrsträgern Straße, Schiene, Wasserstraße und Häfen standörtlich und ökologisch charakterisiert und beschrieben.

Bei der Auswahl geeigneter Flächen spielen neben naturschutzfachlichen Aspekten auch verkehrstechnische Kriterien eine entscheidende Rolle.

Bei der Bewertung ist zum einen das Entwicklungspotenzial und das vorkommende Arteninventar von Pflanzen und Tieren entscheidend. Zum anderen werden ebenso die Wirtschaftlichkeit und die Möglichkeit der praktischen Umsetzung berücksichtigt.

Die Ergebnisse sollen die Vor- und Nachteile von „Natur auf Zeit“ gegenüber der bisherigen Nutzung und Unterhaltung der potenziell geeigneten Flächentypen darstellen. Geplant ist, die Ergebnisse als wissenschaftliche Argumentationshilfe in Handlungsempfehlungen, Richtlinien oder Leitfäden der Verkehrsträger einfließen zu lassen.

Das Forschungsprojekt ist in drei Arbeitspakete aufgeteilt:

1. Identifikation und Charakterisierung von verkehrsträgertypischen Flächentypen die für „Natur auf Zeit“ geeignet sind
2. Artenspektrum von verkehrsträgertypischen „Natur auf Zeit“ Flächen
3. Bilanzierung des Effekts von „Natur auf Zeit“ Maßnahmen an Verkehrsträgern