Die lange Reise eines Sterntauchers

Husum,

Mehr als 5000 Kilometer flog ein von uns in der Nordsee besenderter Sterntaucher auf dem Weg in sein Brutgebiet. Jetzt ist er wieder zurückgekehrt.

Ein Sterntaucher im Prachtkleid.

Ein Sterntaucher im Prachtkleid.

Der Sterntaucher ist eine Seevogelart, die auf der Nord- und Ostsee auch vor der deutschen Küste überwintert. Ihre Brutgebiete liegen in der arktischen und borealen Zone von Nordamerika, Grönland, Island, Skandinavien, Spitzbergen und Russland.

Im Projekt DiverLog soll der Einfluss von Offshore Windparks auf Sterntaucher von der individuellen Reaktion bis zu möglichen Auswirkungen auf die Population ermittelt werden. Dazu wurden über drei Jahre Sterntaucher in ihrem Rastgebiet in der deutschen Nordsee gefangen und besendert.

Ein im Mai mit einem Sender versehener Sterntaucher ist jetzt wieder aus seinem Brutgebiet in Sibirien zurückgekehrt, wo er den Sommer verbracht hat. Der Vogel flog zu den am weitesten entfernten Brutgebieten, die wir bisher aufgezeichnet haben. Er legte über 5000 km nach Osten zurück - und überquerte sogar die Taimyr-Halbinsel. 

Von dort wäre es nur noch die halbe Strecke bis zu den pazifischen Überwinterungsgebieten dieser Art gewesen. Der Vogel flog aber wieder zurück in die Deutsche Bucht, einem wichtigen Überwinterungsgebiet dieser Art.

Die meisten der bisher besenderten Vögel verbrachten die Sommer in ihren Brutgebieten in Nordsibirien. Weitere Vögel waren im Sommer auch auf Grönland und Spitzbergen.

Das Projekt DiverLog wird durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gefördert.

Weitere Informationen und Karten zu den Zugwegen der Seetaucher finden Sie auf der Website des DiverLog-Projektes: www.divertracking.com.

Burger, C. & Nehls, G. (2024)

Treffpunkt Nordsee – Zugwege der Sterntaucher

Seevögel, 2024, Band 45, Heft 3, 6-10