Neues mathematisches Modell zur Prognose des Vogelschlagrisikos an Windkraftanlagen

Husum,

Eine neue, von BioConsult SH mitentwickelte Methode hilft bei der Einschätzung von Vogelkollisionsrisiken an Windkraftanlagen.

Ein Rotmilan fliegt dicht an den Rotorblättern einer Windenergieanlage vorbei.

Mit Hilfe des probabilistischen Raumnutzungs-Kollisionsrisikomodells (RKR) kann das Kollisionsrisiko von Brutvögeln an Windenergieanlagen abgeschätzt werden, vorerst für den Rotmilan. 

Vogelkollisionen an Windkraftanlagen (WKA) sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Einerseits ist der Ausbau der Windenergie dringend notwendig, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Auf der anderen Seite kann das Kollisionsrisiko für Vögel, insbesondere für Groß- und Greifvogelarten, durch den geplanten Zubau von WKA sowie durch größere Rotoren steigen. 

Die projektspezifischen Risiken hängen u.a. von der Entfernung des Brutplatzes zur WKA, der Vogelart oder der Landschaftsstruktur ab. Die artenschutzrechtliche Beurteilung konkreter Vorhaben im Rahmen von Genehmigungsverfahren ist daher häufig mit Unsicherheiten behaftet.

Das RKR-Modell bezieht die unterschiedlichen Faktoren in die Analyse mit ein und ermöglicht eine genauere Einschätzung des Kollisionsrisikos für einen konkreten Standort. Damit liefert das Modell einen wichtigen Baustein zur Ermittlung des projektspezifischen Kollisionsrisikos für Windenergieplanungen. 

Die Methode wird in der Ausgabe 3/25 der ornithologischen Zeitschrift "Der Falke" ausführlich erläutert und diskutiert.

Mercker, M. & Blew, J. (2025)

Vogelschutz und Mathematik: Neues Werkzeug zur Prognose von Kollisionsrisiken an Windkraftanlagen

DER FALKE Journal für Vogelbeobachter 72. Jahrgang, Heft 3, März 2025