Haselmauskartierungen und Maßnahmenkonzepte
In verschiedenen kleineren und größeren Projektgebieten untersucht BioConsult SH südlich des Nord-Ostsee-Kanals das Vorkommen von Haselmäusen (Muscardinus avellanarius). Ziel ist es, konkrete Handlungsmöglichkeiten bei einem Eingriff in den Lebensraum der Art zu erarbeiten.
Knicks sind der typische Lebensraum der Haselmaus in Schleswig-Holstein
Die Haselmaus gehört zu der Gruppe der Bilche – zu der auch der Siebenschläfer zählt – und ist der einzige Vertreter dieser Familie in Schleswig-Holstein. Ihr Vorkommen in Schleswig-Holstein liegt am nordwestlichen Rand des europäischen Verbreitungsgebietes.
Die stark gefährdete Art lebt hier vor allem in den Knicks (Wallhecken) südöstlich des Nord-Ostsee-Kanals. Ihre Verbreitung ist oft kleinräumig. Außerdem weist sie eine ausgeprägte Standorttreue auf und bewegt sich nur selten auf dem Boden fort. Schon Unterbrechungen von Gehölzstrukturen von über 20 m stellen eine Barriere dar, die sie nur schwer überwinden kann. Deshalb ist sie besonders stark durch die Veränderung ihres Lebensraumes gefährdet.
Methoden und Maßnahmen
Um die Anwesenheit in den jeweiligen Gebieten zu überprüfen, werden im Frühjahr Haselmaus-Röhren ausgebracht. Die nachtaktiven Tiere nutzen diese im Sommer als Quartier und können damit leicht entdeckt werden. Zusätzlich werden in den Gebieten die Zustände der Knicks erfasst, um deren Eignung als Habitat für die Haselmaus festzustellen.
Werden in einem Gebiet Haselmäuse nachgewiesen und gleichzeitig Lebensräume zerschnitten oder gestört, wird ein Maßnahmenkonzept erarbeitet, um die Reviere der Haselmaus zu erhalten. Dafür werden die Zustände der Knicks der Umgebung erfasst, um deren Eignung als Habitat für die Haselmaus festzustellen. Im Ergebnis kann gezielt die Anpflanzung von geeigneten Sträuchern als ergänzendes Nahrungs- und Lebensraumangebot und/oder zum Lückenschluss und/oder das Anbringen von Nisthilfen erfolgen.