Klimawandel und Hallig-Brutvögel

In dieser Studie wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die in der Strategie für das Wattenmeer 2100 des MELUR verwendeten Szenarien des Meeresspiegelanstiegs auf die Brutvögel der Halligen haben können.

Vom Anstieg des Meeresspiegels besonders betroffen: die Halligen


Auf den Halligen im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer brüten Küstenvögel in außergewöhnlich hoher Anzahl und Dichte. Die Halligen haben deshalb eine besonders große Bedeutung, da sie einen erheblichen Anteil der deutschen oder sogar der gesamten Wattenmeer-Populationen beherbergen. So brüten Austernfischer mit rund 4.500 Brutpaaren auf den Halligen, was etwa 15 % des deutschen Gesamtbestandes dieser Art entspricht. Die Brandseeschwalbenkolonie auf Hallig Norderoog umfasst mehr als siebzig Prozent des deutschen Brutbestandes. Diese hohen Zahlen entstehen auch deshalb auf den Halligen, weil dort – aufgrund der fehlenden Bodenprädatoren – der Bruterfolg überdurchschnittlich hoch ist.

Die Halligen sind zukünftig durch häufigere Überflutungen ganz besonders vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen. Das betrifft die dort wohnenden Menschen, aber – durch Veränderungen in den Strukturen und Habitaten – auch die Vogelwelt, vor allem die Brutvögel.

Zum einen sind häufigere Überflutungen eine direkte Gefährdung für Gelege und Jungvögel. Zum anderen können auch indirekte Folgen des Meeresspiegelanstiegs Gefahren darstellen. Dazu gehören zum Beispiel Küstenschutzmaßnahmen, infolgedessen z. B. Dammerhöhungen das Einwandern von Bodenprädatoren (Fuchs, Marder u. a.) möglich machen. Anpassungen in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung führen ebenso zu strukturellen teils negativen Veränderungen.

 

Wichtigstes Ziel der Studie ist es, die Wirkungen der aufgrund des Klimawandels zu erwartenden oder bereits sichtbaren Entwicklungen auf die Brutvögel darzustellen. Weiterhin werden Lösungsmöglichkeiten für deren Schutz aufgezeigt. Die Studie soll zur Entwicklung und Beurteilung von geeigneten Maßnahmen beitragen und Hinweise für eventuelle weitere Untersuchungen geben. Hierzu wurden Literaturquellen ausgewertet und fach- und ortskundige Personen befragt. Die Studie richtet sich gleichermaßen an die Halligbevölkerung sowie an die Akteure aus Küstenschutz und Naturschutz.

Weitere Informationen


Das Gutachten wurde im Auftrag des WWF Deutschland erstellt und ist Teil der Studie Land unter im Wattenmeer.

Der Bericht entstand im Projekt „Pilotmaßnahmen zur Klimaanpassung mit Kommunen in der schleswig-holsteinischen Wattenmeer-Region“.

Die WWF-Studie Land unter im Wattenmeer. Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf die Natur der Halligen und Möglichkeiten zur Anpassung kann von den Seiten des WWF heruntergeladen werden.

  • Projektlaufzeit

    2016 bis 2018

  • Gefördert durch

    Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS), im Programm „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ (Förderschwerpunkt „Kommunale Leuchtturmvorhaben“).

  • Förderkennzeichen

    03DAS049

Kontakt