Robbenmonitoring

Die beiden Robbenarten – Seehund und Kegelrobbe – stellen Leittierarten im Nationalpark Wattenmeer dar. Seit Einrichtung des Nationalparks wird der Robbenbestand im Wattenmeer regelmäßig aus dem Flugzeug erfasst.

Wie viele Robben leben im Wattenmeer?


Seehunde bringen im Frühsommer auf angestammten Sandbänken im Inneren des Wattenmeeres ihre Jungen zur Welt und wechseln ihr Haarkleid. Im Winterhalbjahr sind sie eher am Rande des Wattenmeeres zu finden und jagen vermehrt in der offenen Nordsee. Bei der seit Jahren anwachsenden Kegelrobbenpopulation liegt die Wurfzeit im Winter und der Haarwechsel findet im Frühjahr statt.

Methoden

Die Erfassung des Robbenbestandes erfolgt seit 1994 in enger Koordinierung mit den benachbarten Wattenmeer-Nationalparken und den Anrainerstaaten des Wattenmeeres Niederlande und Dänemark im Rahmen des Trilateralen Monitoring- und Assessment Programms (TMAP). Die trilateralen Staaten haben die Robben in einem gemeinsamen völkerrechtlich verbindlichen Seehundabkommen geschützt. Zusätzlich dient dieses Monitoring der Erfüllung der Verpflichtungen aus der EU-FFH-Richtlinie.


BioConsult SH führt die Zählflüge im schleswig-holsteinischen Wattenmeer im Auftrag des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN-Tönning) durch. Nach dem ersten Bewilligungszeitraum von 2016 bis 2020 wurden aktuell weitere Flüge bis April 2024 beauftragt. Mit je fünf Flügen pro Jahr sollen beide Robbenarten erfasst werden. Die Flüge zur Erfassung der Kegelrobbe finden im Dezember (Wurfzeit) und April (Haarwechselzeit) statt, während die Flüge zur Erfassung der Seehunde im Juni (Wurfzeit) und August (Haarwechselzeit) stattfinden. Alle Termine sollen in den Wattenmeergebieten möglichst synchron stattfinden und werden daher trilateral abgestimmt. Die Flüge bestimmen sowohl die Höhe des Bestandes als auch die Höhe des Jungtieranteils eines Jahres.

Auswertung der Daten - Wie zählt man eigentlich Robben aus der Luft?

Während der Erfassung werden alle Seehundbänke in Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer in einer Niedrigwasserperiode abgeflogen. Dabei werden Fotos der Liegeplätze angefertigt. Auf diesen Bildern werden dann die genauen Anzahlen der Robben ermittelt. Um ein möglichst genaues Bild der Robbenbestände zu bekommen, werden mehrere Flüge sowohl in der Wurfzeit der Seehunde im Juni als auch in der Zeit des Haarwechsels im August durchgeführt.

Die folgenden Fotos geben einen Einblick in die Auswertungsmethode.

Weitere Informationen


Weitere Informationen zum Robbenmonitoring im Wattenmeer und den jährlichen Ergebnissen der Zählungen finden Sie auf den Seiten des Gemeinsamen Wattenmeersekretariats.

https://www.waddensea-secretariat.org/de/seehunde

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